BR442 von Piko

Fahrzeugbeurteilung (aus technischer Sicht)

Beim Auspacken fällt sofort auf, dass der Motor an einem Ende sitzt, alle vier Räder mit Haftreifen. Der Steuerungschef hat so seine Zweifel, ob das immer gut geht mit der Bremsgenauigkeit - die Kontaktgabe sei ja recht unzuverlässig bei gummierten Laufflächen.
Dafür punktet das Modell mit einer excellenten Stromaufnahme - alle Räder sind beteiligt! Das ist für den Anlagenbetrieb optimal und andere Hersteller (wie z.B. Mätrix) möchten sich das mal bitte genauer ansehen und endlich auch mal eine vernünftige Stromaufnahme bauen.
Auch die Technik der Kupplung 'im Drehgestell' mit 8-poliger Verbindung überzeugt!

Also Dekoder rein (Zimo MX600) und rauf auf die Anlage.

Triebzug fährt gut, alles prima!

Kurzschluß?

Im Laufe des ersten Betriebstages kam es immer wieder mal zu (ganz kurzzeitigen) Anlagenkurzschlüssen, die wir wegen des dichten Betriebes (wir haben oft mehr als 20 Fahrzeuge zugleich unterwegs) nicht eindeutig zuordnen konnten, aber nach und nach haben wir rausgefunden, dass war immer der Triebzug mit dabei war - BR442 und ungünstige Weiche - und zack.
Das Problem angesehen - aha, das Motordrehgestell am Herzstück 'greift' mit dem Haltering für den Haftreifen aufs Nachbargleis rüber. Och nee, dass kennen wir schon von Trix, ist diese Seuche jetzt auch bei Piko?

Also Zug runternehmen und in die Werkstatt. Müssen wir hier auch die Radsätze nachdrehen wie beim Cargosprinter?

In der Werkstatt dann folgendes Bild:

Ui, das sieht aber komisch aus - der Haftreifen ist so zerfleddert? Woher kommt das??


Nach dem Zerlegen des Drehgestells offenbart sich die Ursache: einer der Radschleifer war nicht an der Flanke des Rades, sondern (durch Montagefehler) drückte er von oben auf den Haftreifen. Und die Kontaktfeder hat sich quasi als Pizzaschneider betätigt und den Haftreifen mittig durchgeschnitten:

Das sind die beiden Hälften, die noch auf dem Rad waren!