Bericht von der Ausstellung 2014

Umbau

    In 2013 haben wir unsere Vereinsanlage komplett auf BiDiB umgerüstet. Bisherige Melder auf s88-Basis und das HSI88 sowie die Booster wurden entfernt und neu mit GBMBoost installiert. Insgesamt sind 24 Baugruppen GBMBoost mit 600 Meldeabschnitten im Einsatz. Alle Meldeabschnitte sind voll railcom-fähig!
    Parallel zum Umbau der Elektronik haben wir auch alle diejenigen Blöcke in Strecken- und Haltmelder aufteilt, in denen bisher nur ein Melder installiert war. Wie die Betriebserfahrung zeigte, sind diese gerade in Havariesituationen unerläßlich, auch wenn Anbieter von Steuerungsprogrammen gerne das Gegenteil behaupten. Das bisher verwendete PC-Programm TC wurde noch beibehalten. Leider unterstützt es kein BiDiB, so dass wir gezwungen waren, im Interface zum PC die BiDiB-Nachrichten auf ein veraltetes Protokoll umzusetzen. Dabei haben wir aber versucht, so viele Informationen wie möglich aus dem BiDiB-System zu retten, z.B. durch Abbildung von Boosterausfallmeldungen auf virtuelle s88-Melder.

    600 Abschnitte neu verdrahten ist ein gewisser Aufwand, der ursprünglich geplante Ausstellungtermin 6.1.2014 wurde zwar gehalten, es war aber zeitlich so knapp, dass wir die Ausstellung im Januar vorsichtshalber absagten und dann am 15./16. Februar unseren Tag der offenen Tür abhielten.

Betrieb

    BiDiB hat uns einen es sehr deutlichen Gewinn in der Betriebsstabilität gebracht. So wenig betriebsbedingten Halt wie dieses Mal hatten wir noch nie und die Ursache war fast immer außerhalb der Steuerung zu suchen (gelöste Wagenkupplung, Kontaktprobleme bei Loks).
  • Die Überfahrt über Boostergrenzen wurde in der Vergangenheit manchmal mit einen kleinen Ruckler absolviert, jetzt ist davon absolut nichts mehr zu sehen gewesen.
  • Kam es wirklich mal durch einen Bedienfehler zu einem Kurzschluß (z.B. Weiche aufgeschnitten wegen falscher Einordnung des Zuges), wurde das sofort in den Meldern sichtbar.
  • In den vergangenen Jahren kam es öfter mal zu Verbremsern, deren Ursache wir nie genau rausgefunden haben: war eine Falschmeldung am S88, war es das langsame HSI88, war es der PC? Diese Verbremser sind jetzt dramatisch zurückgegangen und wir konnten mehr Züge auf der Anlage halten und dichtere Zugfolgen fahren.
  • Die schnelle Konfigurierbarkeit des BiDiB-Systems hat uns sehr geholfen, die Bausteine auf unsere Anlage anzupassen. Die Einstellung des Abschaltverhaltens der Booster, des Auswerte- und Meldeverhaltens der Rückmelder war im Nu vom Steuer-PC aus erledigt.
  • Auf der Anlage haben wir 7 Kehrschleifen oder Gleisdreiecke. Diese wurden in der Vergangenheit vom Rechner mittels virtueller Melder oder von Kurzschlußerkennern geschaltet. Hier kam es gerade nach Nothaltsituationen sofort wieder zu Nothalt, weil eben ein virtueller Melder im PC nach Nothalt nicht mehr auslöst. Durch den Umbau auf BiDiB mit den im Rückmelder integrierten Kehrschleifensteuerungen sind diese Probleme restlos weg. Haben wir noch Kehrschleifen auf der Anlage? Ich habe es vergessen ...
  • Die PC-Steuerung mit Traincontroller® kommt gelegentlich an die Auslastungsgrenze (Taskmanager bei 100%) - trotz aktuellem und schnellen Prozessor mit 4 Kernen. Dann beginnt die Bedienung zu ruckeln und einmal waren wir auch knapp dran, mittels Nothalttaster die Anlage anzuhalten. Hier müssen wir über einen Ersatz nachdenken und auf eine effizientere Software wechseln.
  • Die neuen Möglichkeiten der LightControl wurden eindrucksvoll am Spielplatz vorgeführt (siehe Video), die Besucher waren fasziniert.

Fazit und Ausblick

    Der Umbau hat sich wirklich gelohnt und BiDiB hat sich voll bewährt. Eine weitere Verbesserung ist möglich, wenn wir die verbliebenen Fehlermöglichkeiten absichern, insbesondere falsche Bedienung am PC (Lok falschrum im Block einordnen oder versehentlich umdrehen) und Kontaktprobleme. Hierzu bräuchten wir aber die Lokerkennung mit Aufgleisrichtung in der PC-Steuerung, was wegen der veralteten PC-Software nicht möglich war. Auch die in BiDiB integrierte Erkennung verschmutzter Gleise bzw. Radkontakte wollen wir zukünftig auswerten.